In der aktuellen politischen Debatte zur Nutzung der Kernenergie in Zeiten von Krieg, Klimakrise und Energiewende ist auffallend wenig vom dem Stoff die Rede, auf dem all die atomaren Hoffnungen und Befürchtungen beruhen: URAN. Einige träumen immer noch davon, mit dem strahlenden »Wunderstoff« über die Lösung aller Energieprobleme zu verfügen. Doch Uran steht eben auch für Atombombe, Tschernobyl oder die Zerstörung der Lebensgrundlagen indigener Völker durch den Uranabbau. Aufgrund der ungelösten Endlagerfrage ist Uran letztlich Sinnbild für unsere Kultur der Zukunftsvergessenheit.
Im Zentrum des Abends steht die jüngst erschienene Stoffgeschichte über «Das unheimliche Element« Uran, geschrieben von dem Umweltjournalisten Dr. Horst Hamm. Das Buch wurde zum "Wissensbuch des Jahres" nominiert.
Der Autor trägt verschiedene Textpassagen vor und schlägt einen großen Bogen, in dem er zeigt, welche Bedeutung Uran für unsere Kultur hat: Von der Entdeckung des Elements Uran im Jahr 1789 über die Entschlüsselung der Radioaktivität durch Marie Curie rund anderthalb Jahrhunderte später, die Entdeckung der Kernspaltung durch Otto Hahn bis zur Entwicklung der Atombombe und letztendlich der zivilen Nutzung der Atomkraft. Abschließend sollen auch aktuelle politische Fragen behandelt werden, die im Zuge des im April vollzogenen Ausstiegs aus der Kernenergie aufkamen, etwa die Rolle der Atomenergie als vermeintlicher „Klimaretter“. CSU-Ministerpräsident Markus Söder beispielsweise forderte in dem Zusammenhang, den Weiterbetrieb des AKW Isar 2 in Regie des Freistaats Bayern. Und er denkt laut über den Bau eines Forschungsreaktors zur Erforschung der Kernfusion in Bayern nach.
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