23.03.25 –
Im März 2026 sind die nächsten Kommunalwahlen in Bayern. Dabei werden sowohl die Stadt- und Gemeinderäte, Bürgermeister, Oberbürgermeister und Landräte neu gewählt.
Landrat Florian Töpper hat angekündigt wieder für das Amt zu kandidieren, das er 2012 als gemeinsamer Kandidat von SPD und Grünen überraschend gegen den Amtsinhaber der CSU gewonnen hatte.
Diesmal wird er sowohl von SPD, Freien Wähler und Grünen unterstützt. Bei Bündnis 90/Die Grünen in Landkreis und Stadt Schweinfurt wurde darüber basisdemokratisch in einer Mitgliederversammlung entschieden. Die Entscheidung fiel bei relativ großer Beteiligung ohne Gegenstimme. Hier der Beschluss:
"BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Kreisverband Schweinfurt spricht eine Wahlempfehlung für unseren Landrat Florian Töpper bei der Wahl der Landrätin bzw. des Landrats im März 2026 aus. Der Kreisverband wird Florian Töpper bei seiner erneuten Landratskandidatur nach besten Kräften unterstützen und spricht ihm weiterhin das Vertrauen aus, den Landkreis Schweinfurt als „Landrat für Alle“ zu gestalten. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Kreisverband Schweinfurt verzichtet deshalb auf eine eigene Kandidatur zur Landratswahl 2026."
Warum hat die Kreistagsfraktion diesen Beschluss empfohlen:
Unter dem Amtsvorgänger von Florian Töpper fielen alle wichtigen Entscheidungen in einem kleinen Kreis. Die CSU hatte (zum Teil mit FDP) eine Mehrheit in den Gremien. Florian Töpper hat die Entscheidungsprozesse demokratisiert. Alle 60 Mitglieder des Kreistages können sich in den Ausschüssen des Kreistages einbringen und mitentscheiden, da die Ausschüsse seit 2020 auch beschließen können. Vorher konnte das nur der Kreisausschuss, in dem nur 12 Kreisrät*innen sind. Inhaltlicher Schwerpunkt der vergangenen Jahre war die Bildung. So wurde in den vergangenen Jahren die Alfons-Goppel-Berufsschule in Schweinfurt für über 50 Millionen Euro neu gebaut. Vorher wurde die Realschule des Landkreises in Gerolzhofen saniert. Aktuell laufen die Planungen für den erforderlichen Neubau der Kreis-Realschule in Schonungen.
Ein weiterer Schwerpunkt im Landkreis ist seit 2016 das Thema Mobilität. Der ÖPNV wird neu gestaltet. Schnelle Buslinien im Taktverkehr zum Oberzentrum Schweinfurt fahren ab Dezember 2025. Die kleinen Orte, die bisher teilweise sehr schlecht oder gar nicht angebunden waren, werden mit dem Ruftaxi Callheinz bedient. Letztendlich wurde der Nahverkehrsverbund Mainfranken gegründet und die Tarife angeglichen. Statt Tarifwirrwar kann jetzt mit einem Ticket zum Beispiel mit Callheinz, Bus und Bahn von Hundelshausen nach Würzburg gefahren werden. Ein Wehrmutstropfen bleibt hier: die von uns gewünschte Reaktivierung der Steigerwaldbahn konnte nicht voran gebracht werden.
Klimaschutz: Hier gab es verschiedene Maßnahmen. Neu wurde die Stelle es Klimaschutzmangers im Landratsamt geschaffen und der von uns seit über 10 Jahren geforderte Landschaftspflegeverband wurde gegründet. Leider wollten die Landkreisbürgermeister keine gemeinsamen Initiativen zu erneuerbare Energien, wie es beispielsweise im Landkreis Haßberge erfolgreich durchgeführt wird.
Vor allem für den südlichen Landkreis von Bedeutung ist das eindeutige Bekenntnis des Landrats und des Kreistags zum Erhalt und Stärkung der Geomed-Klinik in Gerolzhofen.
Verlässlich und eindeutig ist Töppers Haltung gegenüber antidemokratischen Kräften: Versuche der AfD Sitzungen der Gremien für ihre Zwecke zu instrumentalisieren, wurden vom Landrat konsequent unterbunden.
Die Fraktionsvorsitzenden der Grünen-Kreistagfraktion Birgit Schmitt und Johannes Weiß, begründen die Empfehlung der Fraktion für die Untersützung so: "Mit unserem Landrat haben wir einen starken Partner für Klimaschutz an unserer Seite, der immer ein offenes Ohr für die Bürgerinnen und Bürger hat. Unsere Kreistagsfraktion ist daher froh, dass sich der Grüne Kreisverband Schweinfurt dafür ausgesprochen hat Florian Töpper bei seiner erneuten Landratskandidatur nach besten Kräften zu unterstützen und ihm weiterhin das Vertrauen ausspricht, den Landkreis Schweinfurt als "Landrat für Alle" zu gestalten. Er schafft es immer wieder die verschiedenen demokratischen Strömungen zu vereinen und das Beste für unseren Landkreis Schweinfurt herauszuholen."
Seit der Kommunalwahl 2020 wurde im Kreistag Schweinfurt eine "Bunte Mehrheit" gebildet, die im Gremium eine knappe Mehrheit hat. Zur Bunten Mehrheit gehören SPD, Freie Wähler, Grüne, FDP und Linke. Die Bunte Mehrheit ist keine Koalition wie im Bundes- oder Landtag, sondern die Beteiligten arbeiten vertrauensvoll miteinander. Wohl wissend, dass es bei Sachthemen oft sehr große inhaltliche Unterschiede in den Positionen gibt. Um so überraschender ist es, dass in den vergangenen fünf Jahren viel für den Landkreis erreicht wurde.
Die Mitlieder der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Kreistag Schweinfurt:
Birgit Schmitt (Werneck, Fraktionsvorsitzende), Johannes Weiß (Werneck, Fraktionsvorsitzender), Udo Rumpel (Mühlhausen), Paul Knoblach (Garstadt), Kathrin Tröster (Niederwerrn), Brigitte Lenhard-Scheithauer (Donnersdorf), Stefanie Döpfner (Gerolzhofen) und Thomas Vizl (Gerolzhofen).